Der Heldenhund von Holland

Die 87-jährige Künstlerin Miems van Citters hat zwei Jahre an der Statue des Helden-Bläsz' (niederländische Schreibweise) gearbeitet. Als Vorlage dienten ihr Fotos aus dem Familienalbum sowie ihre Erinnerungen. Sie hat Bläsz noch persönlich gekannt und den erschöpften Helden nach seiner erfolgreichen Rettungsaktion wieder aufgepäppelt.


3. Besuch bei der Schöpferin der Statue: Burgh (NL)

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Burgh-Haamstede ist eine Ortschaft im Westen der Insel Schouwen-Duiveland in der niederländischen Provinz Zeeland. Sie besteht aus den Dörfern Burgh und Haamstede mit jeweils eigenem Dorfkern und eigener Kirche. Burgh-Haamstede hat 4280 Einwohner*innen.


Die Künstlerin Miems van Citters liebt Tiere

Burgh, 22. Juni 2023

Ihr Haus sei dasjenige mit dem Treppengiebel, liess uns Miems van Citters im Voraus wissen. Als wir davor stehen und über den Gartenzaun ein paar Skulpturen erkennen können, wissen wir, dass wir am richtigen Ort sind.
    
Die 87-jährige Künstlerin empfängt uns in ihrem Garten, der eine Mischung aus Wildnis und Skulpturenpark ist. Sie lebe im Sommer fast nur draussen, erklärt sie, und wenn es uns recht sei, könnten wir im Garten sitzen. Während uns die Schöpferin der Bläsz-Statue Kaffee und Kekse serviert, meldet sich auf ihrem Hausdach eine Möwe zu Wort. «Das ist Jonathan, ich füttere ihn gelegentlich», sagt Miems van Citters. Sie liebt Tiere, hat ihren Garten bewusst vogelfreundlich angelegt und in ihrer langen Karriere als Künstlerin auch immer wieder Tiere dargestellt, u.a. Esel, Pferde, Schweinswale und immer wieder Vögel (z.B. einen Hahn, Krähen, Säbelschnäbler, Gänse usw.).

Miems van Citters hat neben menschlichen Figuren immer wieder Tiere dargestellt: Schweinswale (links und rechts), Pferde (Mitte) und Gänse (rechts).



Miems van Citters empfängt uns in ihrem Naturgarten mit Kaffee und Keksen (Mitte). Überall stehen Skulpturen von ihr, die sich organisch in den Garten einfügen.

 

Fotos: Daniela Rinderknecht

Bläsz wurde in ihrer Erinnerung wieder lebendig

Den Heldenhund Bläsz konnte Miems van Citters allerdings nicht nach einem lebenden Modell gestalten, denn auf der Insel Schouwen-Duiveland leben keine Appenzeller Sennenhunde mehr. Sie selbst hält sich eine Katze, weil sie berufsbedingt oft von zu Hause weg ist und sich deshalb nicht genügend um einen Hund kümmern könnte. Sie hat deshalb die Statue aufgrund von Fotos aus ihrem Familienalbum und aus ihrer Erinnerung modelliert.

«Dieses süsse Tier, das seinen Kopf auf mein Knie legen konnte – auch im Kopf.»

Miems van Citters, Künstlerin,

70 Jahre später

Zwei Jahre lang hat Miems van Citters an der Statue gearbeitet und dabei ist Bläsz in ihrer Erinnerung wieder lebendig geworden.


Vor der grossen in Bronze gegossenen Statue, die heute auf dem Dorfplatz von Scharendijke steht, erstellte Miems van Citters diverse kleinere Prototypen aus Pappmaché und Wachs. Hinter der Statue rechts steht das Foto von Miems' Brüdern Ab und Kees mit Bläsz. Sie hat den Heldenhund anhand dieses und anderer Bilder modelliert.

 

Foto: Daniela Rinderknecht

«1946 brachte mein Vater einen Bläss-Hund aus der Schweiz mit. Ich habe Bläss (eine Hündin) gerne Kipje (Huhn) genannt, weil sie ein hervorstehendes Brustbein hatte.»

«Frisch, das war der zweite Hund, ein Rüde, auch so ein süsses Tier.»

Miems van Citters, Künstlerin

Die in den Niederlanden renommierte Künstlerin Miems van Citters erinnert sich an die geliebten Appenzeller Sennenhunde der Familie.


Auch die Details mussten stimmen

Im Gespräch mit Miems van Citters merkt man, dass sie sich mit Appenzeller Sennenhunden auskennt. Bei der Gestaltung der Statue hat sie sehr genau auf die Ausarbeitung der Details geachtet.

Appenzeller Halsband

Auch das Appenzeller Halsband hat die Künstlerin naturgetreu dargestellt (hier die Originalvorlage).

Hier das Halsband, das die Bläsz-Statue trägt.

Guter Schwimmer mit «Kletternägeln»

«Ein Appenzeller Sennenhund ist ein sehr guter Schwimmer. Seine Krallen dienten ihm als Kletternägel, so dass er sich auch mühelos über das Eis bewegen konnte.»

 

Miems van Citters hat deshalb Bläsz’ Krallen bewusst herausgearbeitet.

Posthörnchenrute

Es lohnt sich, die Statue auch von hinten anzusehen. Die Posthörnchenrute hat Miems van Citters nicht vergessen!

 

Fotos: Daniela Rinderknecht


Hundeschmalz ist in der Volksmedizin als Naturheilmittel gegen diverse Leiden bekannt. Im Standardwerk von Yvonne Steiner und Martina Basista Der Appenzeller Sennenhund (2011) werden u.a. genannt: Frostbeulen, Quetschungen und Wunden, «Schwindsucht», Rheuma, Husten. Nicht zuletzt spielte Hundefett auch beim Liebeszauber eine Rolle.

«Aus dem Hundefett und Ringelblumenblättern wurde früher eine Heilsalbe hergestellt, die gegen Entzündungen wirkte. Ich habe dieses alte Hausrezept von Frau F. aus Wildhaus. Kurz gesagt: Die Toggenburger und Appenzeller Hunde sind Retter!»

«Auch sein kältebeständiges Doppelfell kam ihm zugute. Hundefelle wurden früher gerne als Bettdecken verwendet.»

Miems van Citters, Künstlerin


Bläsz kehrt in seine alte Heimat zurück

Bei meinem Besuch macht mir die Künstlerin ein besonderes Geschenk: Ich darf ein Modell der Statue nach Hause mitnehmen. So kehrt der holländische Helden-Bläsz nach 70 Jahren wieder in das Ursprungsland der Appenzeller zurück, aus dem seine Eltern nach Holland gekommen waren.

 

Die Statue hat einen Ehrenplatz auf meinem Schreibtisch erhalten, neben einem Bild mit Schweizer Kühen.

Foto: Daniela Rinderknecht


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